Indonesien und Deutschland wollen QI-Dialog etablieren
Indonesien
Nach einer ersten Gesprächsrunde im Sommer 2019 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Januar in Jakarta weiterführende Beratungen zur Etablierung eines deutsch-indonesischen Fachdialoges zur Qualitätsinfrastruktur mit dem indonesischen Industrieministerium sowie dem Handelsministerium geführt.
Indonesien wird nach Brasilien, China, Indien und Mexiko das fünfte Partnerland im Globalprojekt Qualitätsinfrastruktur (GPQI) sein.
Vorangegangen war eine Bedarfsklärung mit Fachexperten und Vertreterinnen und Vertretern der Industrie, die die strategische Bedeutung Indonesiens als größter Einzelmarkt und Wachstumsmotor der ASEAN-Region deutlich machte. Für die deutsche Industrie ist Indonesien auch als Produktionsstandort zunehmend relevant.
Für Indonesien ist Deutschland größter Handelspartner in Europa. Der QI-Dialog zwischen beiden Ländern soll durch die Angleichung technischer Regulierungen und Produktanforderungen in Normung, Akkreditierung, Konformitätsbewertung und Marktüberwachung zur weiteren Stärkung der Handelsbeziehungen beitragen.
Neben klassischen Fragen des technischen Marktzugangs soll der Dialog auch Zukunftsthemen wie Innovationsbedingungen und die Digitalisierung der Wirtschaft aufgreifen. Während die Bundesregierung kürzlich ihre Strategie für Künstliche Intelligenz veröffentlicht hat, beschreibt Indonesien seine strategischen Ambitionen in der Initiative „Making Indonesia 4.0“.
In die Vorbereitung und Umsetzung des Dialoges ist die verfasste deutsche Wirtschaft eng eingebunden, zum Beispiel über die Branchenverbände, den Ostasienverein der deutschen Wirtschaft und die AHK.
Geplant ist nun, die Gespräche im Juli im Rahmen der diesjährigen Hannover Messe fortzuführen, bei der Indonesien als Messe-Partnerland einen besonderen Stellenwert einnimmt. Ähnlich wie mit den bereits etablierten Partnerländern soll der Dialog in einer regelmäßig tagenden, bilateralen Arbeitsgruppe zur QI für Fachexperten und Industrie offenstehen. Eine erste ordentliche Sitzung der AG ist für Juli 2020 geplant, in Abstimmung befindet sich zudem eine gemeinsame Absichtserklärung beider Regierungen.