Deutsch-indonesischer Austausch zu Elektromobilität
Indonesien
Am 24. Mai 2022 traf sich eine Gruppe von Expert*innen aus deutschen und indonesischen Normungsgremien, Verbänden und der Privatwirtschaft, um die Rolle der Qualitätsinfrastruktur (QI) für den erfolgreichen Ausbau der Elektromobilität zu diskutieren. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie das indonesische Industrieministerium (MoI) eröffneten die Veranstaltung.
Elektromobilität spielt eine wichtige Rolle für den Klimaschutz
Jens Brinckmann, leitender politischer Berater im BMWK, betonte die zentrale Rolle der Elektromobilität in der deutschen Automobilbranche. Deutschland habe ambitionierte Ziele für seine Verkehrsinfrastruktur und seinen Energiesektor. Eines dieser Ziele sei es, bis 2030 15 Millionen Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen. Dies stehe im Einklang mit dem Ziel Deutschlands, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen.
Der Klimaschutz ist auch eine der wichtigsten Triebfedern der indonesischen Regierung für den Ausbau von Elektromobilität. Hendro Martono, der Direktor für Seefahrt, Transportausrüstung und Verteidigungsindustrie des indonesischen Innenministeriums, bezeichnete den Klimawandel als eine globale Herausforderung, die gemeinsam gelöst werden müsse. Abgesehen von den wirtschaftlichen Aspekten leiste der Elektromobilitätssektor einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen.
Während Deutschland auf dem Gebiet der Elektromobilität technologisch weit fortgeschritten ist, verfügt Indonesien über eine große Menge an Primärrohstoffen, die für die Batterieindustrie und Elektrofahrzeuge benötigt werden. Beide Länder haben eine strategische Rolle bei der Zukunftsgestaltung der nachhaltigen Mobilität.
Elektromobilitätsnormen in Deutschland und Indonesien
Als Vertreter der nationalen Normungsgremien ihrer jeweiligen Länder gaben Mario Beier (DIN - Deutsches Institut für Normung) und Yustinus Kristianto Widiwardono (BSN - Badan Standardisasi Nasional) einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen der Elektromobilitätsnormung in Deutschland und Indonesien. Sie betonten die Bedeutung von technischen Vorschriften und internationalen Normen für die Sicherheit und Leistungsfähigkeit von Elektrofahrzeugen sowie von Batterie- und Ladeeinrichtungen.
An der Diskussion beteiligten sich Expert*innen des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), von Konformitätsbewertungsstellen (TÜV Rheinland und TÜV Süd), des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), der Deutschen Handelskammer in Indonesien (AHK/EKONID) sowie in Deutschland und Indonesien tätige Unternehmen wie BMW, Bosch, Mercedes Benz und Siemens.
In der zweistündigen Online-Veranstaltung diskutierten die Expert*innen die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Elektromobilität und deren Auswirkungen auf Unternehmen. Besonders im Fokus standen Entwürfe für eine Roadmap zur Elektromobilität in Indonesien mit den relevanten Normen, dem Batterietauschsystem sowie den Vorschriften für die Batterieproduktion. In diesem Zusammenhang hat die indonesische Regierung über verschiedene Ministerien und Gremien Strategien, Vorschriften und Ziele festgelegt, die das Investitionsökosystem und umweltfreundlichere Straßen in der Zukunft unterstützen.
Gemeinsames Ziel der international harmonisierten Normen
Die Anerkennung internationaler Normen ist der Schlüssel zur Beschleunigung des Masseneinsatzes von Elektrofahrzeugen. Es wird erwartet, dass gemeinsam ein Fahrplan für die Umsetzung von indonesischen Normen und technischen Vorschriften und deren Harmonisierung mit internationalen Normen entwickelt werden kann. Die Expert*innengruppe soll ihren Mitgliedern als Plattform für den Informationsaustausch über aktuelle Entwicklungen in der Elektromobilität in beiden Ländern dienen. Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis für die Bedürfnisse der jeweils anderen Seite zu entwickeln und die Teilnahme und Zusammenarbeit auf dem globalen Markt der Elektromobilität zu fördern.