Arbeitsplan 2022 des Deutsch-Mexikanischen QI-Dialogs unterzeichnet

Mexiko

Am 16. November fand die 4. Jahressitzung des Deutsch-Mexikanischen Dialogs zur Qualitätsinfrastruktur statt. Sie war Teil einer Delegationsreise des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) vom 15. bis 19. November. Mehr als 70 Vertreter*innen des öffentlichen und privaten Sektors sowie Expert*innen von Institutionen der Qualitätsinfrastruktur (QI) nahmen an der Sitzung teil.

Jesús Cantú (SE) und Stefan Schnorr (BMWi) unterzeichneten den Arbeitsplan für das Jahr 2022
Jesús Cantú (SE) und Stefan Schnorr (BMWi) unterzeichneten den Arbeitsplan für das Jahr 2022. © GIZ-GPQI/Héctor Ríos

Zu Beginn stellten die Teilnehmenden die Fortschritte in den Projektlinien (PL) des Arbeitsplans 2021 vor. Sie betonten die gute Zusammenarbeit in einer Vielzahl von Themen wie Medizingeräte, Schienenverkehr, Elektromobilität, Cybersicherheit und Industrie 4.0.

 

Jesús Cantú, Leiter der Abteilung für Normen, Wettbewerbsfähigkeit und Wettbewerb des mexikanischen Wirtschaftsministeriums (SE), und Stefan Schnorr, Abteilungsleiter für Digital- und Innovationspolitik im BMWi, leiteten die Jahressitzung. Mehrere hochrangige Vertreter*innen des BMWi und der Generaldirektion für technische Regulierung und Normung (DGN) des SE nahmen an der Sitzung teil.

 

Representatives from the public and private sector as well as experts from QI institutions attended the meeting
Vertreter*innen aus dem öffentlichen und privaten Sektor und Expert*innen von QI-Institutionen nahmen an der Jahressitzung teil. © GIZ-GPQI/Héctor Ríos

Die vertrauensvolle QI-Kooperation zwischen Deutschland und Mexiko würdigen

In ihren Eröffnungsreden beglückwünschten Herr Cantù und Herr Schnorr die in diesem Jahr erzielten Fortschritte in den Projektlinien. Sie betonten die Bedeutung der Dialogplattform für die bilaterale Zusammenarbeit. Diese trage durch die Harmonisierung mit internationalen Standards dazu bei, dass Unternehmen sich leichter in globale Wertschöpfungsketten integrieren können. Dies sei insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wertvoll. Herr Cantú wies darauf hin, dass Mexiko derzeit eine Umsetzungsverordnung ausarbeite. Diese untermauert das im August 2020 in Kraft getretene Qualitätsinfrastrukturgesetz. Er betonte, dass der bilaterale Dialog Chancen bietet, das QI-System an nationale Bedürfnisse anzupassen. So könne die Integration aller Sektoren gestärkt und die Lebensqualität verbessert werden.

 

Guati Rojo (SE) zeigte die positiven Auswirkungen des mexikanisch-deutschen Dialogs über QI auf
Alfonso Guati Rojo (SE) zeigte die positiven Auswirkungen des mexikanisch-deutschen QI-Dialogs auf. © GIZ-GPQI/Héctor Ríos

Starke Partnerschaften in jeder Projektlinie

Während der Jahressitzung erörterten die Teilnehmenden eine Vielzahl von Kooperationsthemen, die in Projektlinien gebündelt sind. Sektorübergreifende Bereiche wie Digitalisierung, Cybersicherheit und Kreislaufwirtschaft spielen eine immer wichtigere Rolle. Alfonso Guati Rojo (SE) und Dr. Thomas Zielke (BMWi) waren sich einig, diese Themen anzugehen. Dazu soll die Zusammenarbeit in der Normungspolitik und -strategie ausgeweitet werden. Herr Guati Rojo betonte, dass der Wissensaustausch zwischen beiden Ländern die Entwicklung des mexikanischen QI-Gesetzes stark unterstützt habe. Dr. Zielke informierte darüber, dass die EU eine nationale Normungsroadmap für die Kreislaufwirtschaft entwickelt, die zu später mit den mexikanischen Partnern geteilt werden könne.

 

Der bilaterale QI-Dialog wird auch im Bereich der Elektromobilität fortgeführt. Alejandro Saniger (Bosch), Juan Carlos Rivera (SE) und Oscar Ruiz (Daimler) erläuterten die Fortschritte in dieser Projektlinie, die im vergangenen Jahr erreicht wurden. Expert*innen aus der Privatwirtschaft und von QI-Institutionen beider Länder erstellten einen ersten Entwurf des Whitepapers über Ladeinfrastruktur, Batteriesicherheit und Batterieentsorgung. Es gibt konkrete Empfehlungen, wie die mexikanischen Behörden international harmonisierte Elektromobilitätsnormen umsetzen können.

 

Mexiko weist eine der höchsten Unfallraten weltweit auf. David Camacho (ARTF) betonte, dass strengere technische Regulierung im Schienenverkehr notwendig sei. Das GPQI organisierte deshalb in diesem Jahr Workshops zu Eisenbahninfrastruktur und Schienenfahrzeugen. Laut Sandra Álamo (TÜV Rheinland) waren sie ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für Sicherheitsprobleme in Deutschland und Mexiko zu schärfen. Die Teilnehmenden beider Länder konnten zudem bewährte Verfahren miteinander teilen.

 

Boris Böhme sprach über die jüngsten Entwicklungen und Herausforderungen bei der Marktüberwachung
Boris Böhme sprach über die jüngsten Entwicklungen und Herausforderungen bei der Marktüberwachung. © GIZ-GPQI/Héctor Ríos

In puncto Marktüberwachung wies Boris Böhme (BMWi) darauf hin, dass das kürzlich verabschiedete Marktüberwachungsgesetz der EU ein guter Ausgangspunkt für die weitere internationale Zusammenarbeit sei. Zudem werfe der zunehmende Online-Handel neue Fragen für die Produktüberwachung und -konformität auf. Laut Herrn Guati Rojo sei die Projektlinie der Marktüberwachung aufgrund der jüngsten Gesetzesänderungen eine der wichtigsten für Mexiko.

 

Hermann Wegner vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) lobte die Leistung der Expert*innengruppe zu Maschinensicherheit und Druckgeräten. Diese hätte einen wichtigen Beitrag zur neuen Verordnung zu Maschinensicherheit geleistet. Es sei allerdings notwendig, einheitliche regulatorische Anforderungen zu schaffen und ausländische Zertifikate anzuerkennen. So könnten technische Handelshemmnisse abgebaut werden.

 

Guadalupe Vázquez (Siemens Mexico) informed about the development of a roadmap on internationally harmonised standards
Guadalupe Vázquez (Siemens Mexico) informierte über die Entwicklung einer Roadmap zu international harmonisierten Normen. © GIZ-GPQI/Héctor Ríos

Bezogen auf die Projektlinie Cybersicherheit erläuterte Guadalupe Vázquez (Siemens Mexiko), dass ein multidisziplinäres Team eine Roadmap entwickelt. Diese zeigt auf, wie international harmonisierte Normen übernommen werden können.

 

Andreas Faath (VDMA) berichtete von einer Podiumsdiskussion, die das GPQI auf der Messe Industrial Transformation Mexico (ITM) durchführte. Der VDMA nahm an dem Panel gemeinsam mit Siemens und Bosch teil. Expert*innen tauschten sich darin zu den Vorteilen einer Global Production Language aus.

 

Zum Abschluss der Jahrestagung betonten beide Seiten noch einmal den Erfolg des QI-Dialogs. Herr Schnorr bekräftigte, wie bedeutend die deutsch-mexikanische Zusammenarbeit für die Anpassung an neue Herausforderungen unserer Zeit sei. Der Dialog ebne den Weg, um Zukunftsthemen zu bewältigen, wie zum Beispiel die digitale QI.

 

Stärkung des bilateralen Dialogs

Während des Besuchs der BMWi-Delegation fanden verschiedene Treffen mit Vertreter*innen des mexikanischen Wirtschaftsministeriums und des Privatsektors statt. Besonders hervorzuheben ist der Workshop zu Metrologie - Metrology: a basis for comparability and cooperation. Er fand am 17. November im Nationalen Metrologieinstitut Mexikos (CENAM) in Querétaro statt.

 

Am 18. November organisierten SE und BMWi gemeinsam einen Workshop zu technischer Regulierung, Normung und Marktüberwachung mit Mitgliedern der mexikanischen Nationalen Kommission für Qualitätsinfrastruktur. Beide Seiten diskutierten aktuelle Herausforderungen in den drei QI-Bereichen. Diese Veranstaltung war besonders relevant, da Mexiko derzeit eine neue Verordnung zum Qualitätsinfrastrukturgesetz ausarbeitet. Darüber hinaus fanden Branchentreffen mit Vertreter*innen deutscher Unternehmen in Mexiko statt.

 

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Ihr Unternehmen in den oben genannten Bereichen tätig ist und Sie Interesse an einer Teilnahme am bilateralen QI-Dialog haben!

 

Der unterzeichnete Arbeitsplan für 2022 ist das Ergebnis des 4. Jahrestreffens des deutsch-mexikanischen Dialogs zur Qualitätsinfrastruktur.
Der unterzeichnete Arbeitsplan für 2022 ist das Ergebnis der 4. Jahressitzung des Deutsch-Mexikanischen Dialogs zur Qualitätsinfrastruktur. © GIZ-GPQI/Héctor Ríos

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