Zweiter Deutsch-Indischer Austausch zu Global Production Language
Indien
Deutsch-indische Zusammenarbeit zu Global Production Language
Am 21. Juli 2022 organisierte das Globalprojekt Qualitätsinfrastruktur (GPQI) in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und dem Deutsch-Indischen Digitaldialog einen zweiten Expert*innenaustausch zu Global Production Language (GPL). Mehr als 100 deutsche und indische Expert*innen diskutierten aktuelle Entwicklungen und industrielle Anwendungsbeispiele von GPL im indischen Kontext.
Im Rahmen des GPQI in Indien findet ein enger und kontinuierlicher Austausch zu den Rahmenbedingungen für Industrie 4.0 statt. Christoph Mönnigmann (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz -BMWK) und Ernst Stöckl-Puckall (BMWK) unterstrichen die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit für einheitliche Normen und Konzepte auf dem Weg zu Industrie 4.0. Ajay Kumar Garg (Indisches Ministerium für Elektronik und Informationstechnologie – MeitY) hob die deutsch-indische Partnerschaft für die Entwicklung von Industrie 4.0 hervor. Der Austausch mit strategischen Partnern wie Deutschland sei wichtig, um die Potenziale der Industrie 4.0 vollständig auszuschöpfen.
Standards ermöglichen eine branchenübergreifende Maschinensprache
Open Platform Communication Unified Architecture (OPC UA) kann einen sicheren und zuverlässigen Datenaustausch zwischen Maschinen im Bereich der industriellen Automatisierung ermöglichen. Andreas Faath (VDMA) stellte aktuelle Entwicklungen zu GPL und Industrie 4.0 vor. Faath erklärte: Der VDMA fördere den branchenübergreifenden und internationalen Austausch zu OPC UA. OPC UA sollte weltweit an die spezifischen Bedürfnisse unterschiedlicher Sektoren angepasst werden.
OPC UA gewinnt an Aufmerksamkeit in Indien
Der OPC Hub Indien arbeitet mit Branchenexpert*innen regional zusammen. Sie unterstützen die Entwicklung von OPC UA Produkten und deren Einführung auf dem indischen Markt. M.R. Subramanya vom OPC Hub Indien stellte die Aktivitäten des Hubs vor. Er stärke das Bewusstsein für die Anwendungsmöglichkeiten und die Vorteile von OPC UA in der indischen Industrie, so Subramanya.
OPC UA wird bereits branchenübergreifend in vielen Maschinen in Indien genutzt. Anirban Hazra (LENZE Indien) präsentierte industrielle Anwendungsbeispiele von OPC UA. Hazra erklärte, dass der offene Schnittstellenstandard OPC UA in fast allen LENZE-Steuerungsgeräten integriert sei. Insbesondere kleine Unternehmen mit begrenzten Ressourcen benötigten Unterstützung beim Anwenden des Standards. OPC UA Anwendungslösungen, die in kleinen, einfachen Schritten umgesetzt werden können, erhöhen die Akzeptanz von OPC UA bei Erstausrüstern.
Teilnehmende diskutieren Möglichkeiten zur stärkeren Nutzung von OPC UA
In einer sich anschließenden Diskussionsrunde betonten die Expert*innen, dass es wichtig sei, das Bewusstsein für OPC UA im Bereich der industriellen Automatisierung zu stärken. Die Expert*innen waren sich einig, dass ein besseres Verständnis über verschiedene Anwendungsfälle, beispielsweise durch Schulungen, die Nutzung von OPC UA fördern könnte.
Nächste Schritte für die deutsch-indische Zusammenarbeit
Im Rahmen der Deutsch-Indischen Arbeitsgruppe Qualitätsinfrastruktur tauschen sich deutsche und indische Partner*innen bereits seit mehreren Jahren eng zu den Rahmenbedingungen für Industrie 4.0 aus. Dazu gehört auch die Entwicklung einer GPL und deren Anwendung vor Ort. Weitere Veranstaltungen zu GPL sind in den kommenden Monaten im Rahmen des Deutsch-Indischen Dialogs zu Qualitätsinfrastruktur geplant.