Launch der Publikation „United in Quality and Safety“

Allgemein

Am 20. und 21. Oktober wurde die Publikation United in Quality and Safety – An introduction to quality infrastructure in Germany and the European Union for policymakers and trade partners des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) veröffentlicht. In einer hybriden Veranstaltung stellten die wichtigsten Institutionen der deutschen Qualitätsinfrastruktur (QI) und die Europäische Kommission die verschiedenen Elemente des QI-Systems und des „New Legislative Frameworks“ der EU vor. Mit dem internationalen Publikum diskutierten die Expert*innen über Trends, Herausforderungen durch die Digitalisierung und die internationale Harmonisierung von QI.

In der globalisierten Wirtschaft wird die Qualitätssicherung komplexer. Eine effektive Qualitätsinfrastruktur (QI) gewährleistet sichere und qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen. Das System umfasst alle dafür notwendigen Schritte von der Normung und Konformitätsbewertung (Prüfung, Inspektion und Zertifizierung) bis zur Akkreditierung, Metrologie und Marktüberwachung.

 

Qualität und Sicherheit spielen eine entscheidende Rolle bei der Zusammenführung von Menschen und Märkten

Wie Expert*innen und QI-Institutionen in Deutschland und der EU zusammenarbeiten, veranschaulicht die Fachpublikation United in Quality and Safety.

 

Sie ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit der wichtigsten Qualitätsinfrastrukturinstitutionen in Deutschland: der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), der Bundesnetzagentur (BNetzA), der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS), dem Deutschen Institut für Normung (DIN), der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (DKE), der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und der Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik (ZLS). Die Publikation bietet einen Überblick über die verschiedenen QI-Komponenten. Zudem informiert sie über das System der Produktgesetzgebung in Deutschland und der EU.

 

Stefan Schnorr (BMWi) präsentiert die neue Publikation "United in Quality and Safety". Er hält sie in die Kamera.
Stefan Schnorr (BMWi) präsentiert die neue Publikation "United in Quality and Safety" © GPQI-GIZ

QI-Expert*innen diskutieren mit dem internationalen Fachpublikum

Die zweitägige Veranstaltung zum Launch der Publikation beinhaltete Fachvorträge und Podiumsdiskussionen mit hochrangigen Expert*innen aus QI-Institutionen, BMWi, Europäischer Kommission und der Wirtschaft. Die Vorträge und Diskussionsrunden in der GIZ Repräsentanz in Berlin oder virtuell wurden per Livestream übertragen. Über 200 Zuschauer*innen aus der ganzen Welt nahmen teil. Über einen Chat war es möglich, den Vortragenden Fragen zu stellen. So fand ein lebendiger Austausch zwischen QI-Expert*innen und dem internationalen Fachpublikum statt, den Mitarbeiterinnen des GPQI moderierten.

 

Veröffentlichung und Präsentation der Publikation

Am ersten Tag stellte der Abteilungsleiter für Digital- und Innovationspolitik des BMWi, Stefan Schnorr, die Publikation offiziell vor. Er betonte den praktischen Nutzen der Publikation:

 

„Diese Publikation soll allen dienen, die besser verstehen möchten, wie Produkte in Deutschland und der EU auf den Markt gebracht werden. Sie gibt Aufschluss über die Rollen und die gemeinsamen Verantwortlichkeiten von Regierungen und Industrie im Rahmen der harmonisierten Produktgesetzgebung und der Qualitätsinfrastrukturmechanismen der EU. Und sie kann für diejenigen hilfreich sein, die lernen möchten, wie die verschiedenen Elemente der Qualitätsinfrastruktur zu hochwertigen, konformen Produkten und Dienstleistungen beitragen.“

 

Vonseiten der GIZ stellten die Co-Autoren Philip Grinsted und Khushwant Singh einige Inhalte der Publikation vor und gaben einen Überblick zu ihrer Entstehung. Allen Autor*innen war es dabei besonders wichtig, das komplexe Thema anhand von konkreten Beispielen und Produkten leicht verständlich darzustellen.

 

In einer spannenden Podiumsdiskussion diskutierten Stefan Schnorr (BMWi), Christoph Winterhalter (DIN), Florian Spiteller (DKE), Dr. Stephan Finke (DAkkS), Dr. Frank Lienesch (PTB) und Dr. Claudia Koch (BAM) über die Zukunft von QI, neue Herausforderungen und neue Trends wie Digitalisierung. Anschließend erklärte Matthias Schmidt-Gerdts von der Europäischen Kommission das System der Produktgesetzgebung in der EU und in Deutschland mit einem Fokus auf dem „New Legislative Framework“. Prof. Dr. Knut Blind von der Technischen Universität Berlin und dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) gab zum Abschluss des Tages ein Interview zur ökonomischen Bedeutung von QI und betonte die wichtige Rolle von Normen für Innovation und einen effizienten Handel.

 

Fachvorträge zur Qualitätsinfrastruktur in Deutschland

Am zweiten Tag gaben QI-Expert*innen in Fachvorträgen einen tieferen Einblick in verschiedene Bereiche des deutschen QI-Systems, welche einzelne Kapitel der Publikation widerspiegeln.

 

Joachim Geiß (BMWi) und Stephan Winkelmann (BNetzA) erklärten gemeinsam, wie Marktüberwachung Sicherheit und einen fairen Wettbewerb garantiert. Christian Marian (DKE) und Maria Albert (DIN) stellten live von der Repräsentanz aus vor, wie Normung und Standardisierung nicht nur Unternehmen, sondern auch der gesamten Gesellschaft nutzen. In einem virtuellen Dialog erläuterte Alexander Perdoni (DAkkS), wie Konformitätsbewertung und Akkreditierung Zuverlässigkeit gewährleisten und Vertrauen aufbauen. Dr. Frank Lienesch (PTB) bot einen Einblick in den Bereich der Metrologie als zentrale Grundlage für Handel und Innovation.

 

Zum Abschluss der Veranstaltung stand die Bedeutung der internationalen Harmonisierung von QI in einer Podiumsdiskussion im Mittelpunkt. Sonia Prashar der Deutsch-Indischen Handelskammer (Indo-German Chamber of Commerce), Léa Contier de Freitas des brasilianischen Instituts für Messtechnik, Qualität und Technologie (INMETRO) und Pia Kathöfer von TÜV Rheinland debattierten das Thema "Quality and safety without borders: the importance of international harmonisation". Es wurde einstimmig hervorgehoben, dass Qualitätsinfrastruktur am wirksamsten ist, wenn sie international harmonisiert ist.

 

Dr. Claudia Koch (BAM) über die Zukunft von QI. © GPQI-GIZ/Thomas Ecke

Stefan Schnorr (BMWi), Christoph Winterhalter (DIN), Dr. Stephan Finke (DAkkS), Dr. Frank Lienesch (PTB). © GPQI-GIZ

Florian Spiteller (DKE) über die Zukunft von QI. © GPQI-GIZ/Thomas Ecke

Prof. Dr. Knut Blind (TU Berlin/Fraunhofer ISI) über die ökonomische Bedeutung von QI. © GPQI-GIZ/Thomas Ecke

Stephan Winkelmann (BNetzA) erläutert, wie Marktüberwachung fairen Wettbewerb sicherstellt. © GPQI-GIZ/Thomas Ecke

Christian Marian (DKE) und Maria Albert (DIN) zur Rolle von Normen und Standards. © GPQI-GIZ/Thomas Ecke

Christian Marian (DKE) erklärt den Nutzen von Normen. © GPQI-GIZ/Thomas Ecke

Alexander Perdoni (DAkkS) über Konformitätsbewertung und Akkreditierung. © GPQI-GIZ

Pia Kathöfer (TÜV Rheinland). © GPQI-GIZ/Thomas Ecke

Sonia Prashar (Indo-German Chamber of Commerce) (o.r.), Léa Contier de Freitas (Inmetro) (u.l.) und Pia Kathöfer (TÜV Rheinland) (u.r.) diskutieren über die internationale Harmonisierung von QI. © GPQI-GIZ

Livestream aus der GIZ Repräsentanz in Berlin. © GPQI-GIZ/Thomas Ecke

Zurück

Top