Indien übernimmt internationale Cybersicherheit-Standards : Expert*innen erörterten die Vorteile von IEC 62443
Indien
Industrien werden zunehmend automatisiert und Geräte vernetzt. Dies rückt die Cybersicherheit in den Fokus von Unternehmen und Behörden. Hersteller*innen müssen die Sicherheit ihrer Prozesse in jeder Phase gewährleisten. Internationale Standards bieten hierfür wertvolle Lösungen. Die indische Normungsbehörde Bureau of Indian Standards (BIS) hat jüngst die Normenreihe IEC 62443 übernommen. Diese legt den Grundstein für einen ganzheitlichen Ansatz zur industriellen Sicherheit – und das über den gesamten Lebenszyklus von Automatisierungslösungen.
Um Unternehmen bei der Umsetzung dieser neuen Norm zu unterstützen, organisierten das Globalprojekt Qualitätsinfrastruktur (GPQI) und BIS am 5. August 2020 gemeinsam einen Online-Austausch. Mehr als 200 Branchenexpert*innen erfuhren, wie die Normenreihe IEC 62443 helfen kann, ein höheres Cybersicherheitsniveau zu erreichen.
In ihrer Eröffnungsansprache betonten J. Roy Chowdhury und Rajeev Sharma vom BIS die Bedeutung internationaler Standards für die wirtschaftliche Entwicklung. Dann stellten die Siemens-Experten Kai Wollenweber, Maximilian Korff und Vivek Roy die Normenreihe IEC 62443 vor. Sie verdeutlichten die Vorteile eines ganzheitlichen Sicherheitskonzepts, das Technik, Prozesse und Menschen umfasst. Als Beispiel stellten sie das industrielle Sicherheitskonzept von Siemens vor, das auf der IEC 62443 basiert. Die Normenreihe IEC 62443 adressiert den gesamten sicherheitstechnischen Lebenszyklus unter Einbeziehung aller relevanten Stakeholder.
Heiko Adamczyk (TÜV Süd) präsentierte aktuelle Entwicklungen bei der Zertifizierung von Cybersicherheit, insbesondere im Hinblick auf IEC 62443. Er beschrieb, wie sich der TÜV Süd am IEC-System für Konformitätsbewertungssysteme elektrotechnischer Geräte und Komponenten (IECEE) beteiligt. Dadurch wird die internationale Nutzung von Cybersicherheitszertifizierungen erleichtert.
Philip Grinsted stellte die Deutsch-Indische Arbeitsgruppe Qualitätsinfrastruktur vor. Im Zusammenhang mit den laufenden Arbeiten von GPQI zur Standardisierung des Internet der Dinge (IoT) präsentierte er die deutsch-indische Veröffentlichung: Securing the Internet of Things Together.
Falls Sie Fragen zur neuen Normenreihe oder deren Auswirkungen auf Ihr Unternehmen haben, wenden Sie sich gerne an uns unter qi-india@giz.de.
Mehr Informationen zum Globalprojekt Qualitätsinfrastruktur des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und den Aktivitäten der Deutsch-Indischen Arbeitsgruppe Qualitätsinfrastruktur finden Sie hier.