Deutsch-Chinesische Konferenz zur QI im Bereich IT-Sicherheit

China

Der Austausch über die technisch-regulativen Rahmenbedingungen für IT-Sicherheit in der Qualitätsinfrastruktur Chinas und Deutschlands stand im Zentrum einer zweitägigen Konferenz in Berlin.

Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung durch Dr. Xiangang Liu, China Electronic Standardization Institute (CESI), und Volker Jacumeit, Deutsches Institut für Normung (DIN). Foto: GPQI.

Der Austausch über die technisch-regulativen Rahmenbedingungen für IT-Sicherheit in der Qualitätsinfrastruktur Chinas und Deutschlands stand im Zentrum einer zweitägigen Konferenz in Berlin. Auf Einladung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und unter Anwesenheit des Koordinierungsbüros für Cybersicherheit des chinesischen Staatlichen Zentralamts für Cyberspace (CAC) diskutierten Vertreter*innen von Normungsinstituten, Akkreditierungs- und Konformitätsbewertungsstellen sowie aus Industrie und Wirtschaft am 22. und 23. Februar in Berlin über aktuelle Entwicklungen in beiden Ländern sowie über anstehende gemeinsame Maßnahmen.

 

Die Konferenz fand unter fachlicher Leitung des Deutschen Instituts für Normung (DIN) sowie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (DKE) und der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) statt.

 

Helge Engelhard, Unterabteilungsleiter im BMWi, unterstrich die Bedeutung von sicheren Informationstechnologien für moderne Volkswirtschaften: „Die Basis für das notwendige Maß an IT-Sicherheit bildet ein internationaler, konsensbasierter Normungs- und Standardisierungsprozess.“ Dieser Prozess entwickle sich stetig, so Engelhard, im vergangenen Jahr sei etwa durch die Einführung der Europäischen Datenschutzgrundverordnung Bedarf für die Anpassung von Normen geschaffen worden.

 

Ein wichtiges Ergebnis der Konferenz war die Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung für eine intensivere und formalisierte Kooperation zwischen dem DIN-Normenausschuss Informationstechnik und Anwendungen (DIN/NIA) und dem chinesischen technischen Normungskomitee 260 für Informationssicherheit (SAC/TC 260). Beide Seiten vereinbarten einen fortlaufenden Wissensaustausch sowie jährliche Arbeitstreffen auf Expertenebene. Wichtige Themen für den Austausch sind unter anderem Künstliche Intelligenz, grenzüberschreitender Datentransfer, vernetztes Fahren sowie „sichere Identitäten“ in der „Machine to Machine“-Kommunikation.

 

Auf der technischen Ebene wurde die gemeinsame Erstellung von Weißbüchern zu den Themen „Herausforderungen für Datensicherheit und Datenschutz in KI-basierten Anwendungen“ sowie „Anwendungsszenarien für Sichere Identitäten in der Machine-to-X (M2X) Kommunikation“ vereinbart. Anhand konkreter Anwendungsbeispiele sollen Normungsbedarfe erkannt sowie Konformitätsbewertungssysteme verglichen werden. Seitens teilnehmender Industrie- und Unternehmensvertreter wurden die Vereinbarungen und die Einbindung der Wirtschaft ausdrücklich begrüßt. Hiermit würde eine hohe Praxisnähe der Ergebnisse sichergestellt.

 

Seit 2016 findet zwischen dem BMWi und relevanten staatlichen Stellen ein fachpolitischer Austausch zu technisch-regulativen Vorgaben für IT-Sicherheit in der deutschen und chinesischen Qualitätsinfrastruktur statt. Der Dialog wird über die etablierten Formate „Deutsch-Chinesische Arbeitsgruppe Produktsicherheit“ und „Deutsch-Chinesische Kommission zur Zusammenarbeit in der Normung“ geführt, die vom Globalprojekt Qualitätsinfrastruktur betreut werden.

 

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