Das GPQI präsentiert Herausforderungen für Zertifizierung in der Automobilindustrie
Indien
Das GPQI arbeitet eng mit Akteuren der Deutsch-Indischen Arbeitsgruppe Automobil zusammen, um den Handel zwischen beiden Ländern zu erleichtern. Gemeinsam wollen sie technische Handelshemmnisse abbauen, die Sicherheit von Produkten durch die Harmonisierung von Normen verbessern, Verbraucher*innen schützen und Innovationen fördern.
Die Jahressitzung der Deutsch-Indischen Arbeitsgruppe Automobil wurde vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und dem indischen Ministerium für Schwerindustrie (MoHI) gemeinsam geleitet. Stakeholder aus Deutschland und Indien diskutierten Entwicklungen im Automobilsektor. Dabei thematisierten sie auch die technische Regulierung. Unter den Teilnehmenden waren der VDA sowie die indischen Verbände für Automobilindustrie, die Automotive Component Manufacturers Association of India (ACMA) und die Society of Indian Automobile Manufacturers (SIAM). Vertreter*innen der deutschen Botschaft in Neu-Delhi und der indischen Botschaft in Berlin nahmen ebenfalls teil.
Die Deutsch-Indische Arbeitsgruppe Automobil
Die Deutsch-Indische Arbeitsgruppe Automobil des BMDV und MoHI wurde 2008 gegründet. Die indischen Verbände ACMA und SIAM und der deutsche VDA riefen sie gemeinsam ins Leben. Von Beginn an standen Themen wie Elektromobilität, Batterietechnologien und die Entwicklung alternativer Treibstoffe im Fokus der AG.
Die Deutsch-Indische Arbeitsgruppe Automobil arbeitet eng mit relevanten Wirtschaftsakteuren und den für die Automobilindustrie verantwortlichen Ministerien zusammen. Sie ist eine wichtige Plattform, um sich zur Zukunft der Industrie auszutauschen. Darüber hinaus dient sie als Forum für Themen, die im ACMA-SIAM-VDA Partnerschaftsprogramm behandelt werden. Dieses finanziert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Aktuelle Herausforderungen bei der Zulassung und Zertifizierung von Produkten der Automobilindustrie
Während der Jahressitzung präsentierte das GPQI aktuelle technische Vorschriften im Automobilbereich. In Indien werden diese als sogenannte Quality Control Orders (QCOs) veröffentlicht. QCOs beeinflussen den bilateralen Handel im Automobilsektor.
Das GPQI-Team hob insbesondere die neuen Vorschriften für Sicherheitsglas und Felgen sowie die Zertifizierungsanforderungen für Ersatzteile hervor. Die pandemische Situation stelle die Branche bei Audits vor Herausforderungen. In der anschließenden Diskussion plädierte die VDA-Arbeitsgruppe Exportzulassung dafür, virtuelle Auditverfahren einzuführen oder Zertifikate von Dritten zu akzeptieren.
Das GPQI und der Automobilsektor
Das GPQI unterstützt Hersteller*innen bei der Umsetzung und Zertifizierung von indischen QCOs – zum Beispiel indem es erfolgreich an der Verlängerung des Umsetzungszeitraums der QCOs für elektrische Geräte und Felgen mitgewirkt hat.
Am 10. Februar 2022 beschloss zudem das indische Ministerium für Handel und Industrie, das Inkrafttreten der QCO zu Sicherheitsglas um ein weiteres Jahr zu verschieben. Statt am 1. April 2022 soll diese Verordnung nun ein Jahr später am 1. April 2023 in Kraft treten. Diese Vorschrift macht eine für Indien spezifische Kennzeichnung verpflichtend. Damit könnte ein technisches Handelshemmnis entstehen. Deshalb unterstützte das GPQI die Verschiebung der QCO für Sicherheitsglas.
Im Rahmen des Arbeitsplans 2022 der Deutsch-Indischen Arbeitsgruppe Qualitätsinfrastruktur wird in Kürze ein länderübergreifender Dialog zu technischer Regulierung und Konformitätsbewertung etabliert. Unter anderem sollen hierbei bewährte Regulierungspraktiken gemeinsam diskutiert werden.
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