BMWK-Delegation trifft brasilianische Stakeholder

Brasilien

Vom 8. bis 14. Juni reiste eine Delegation des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) nach Brasilien, um wichtige Akteure des brasilianischen Qualitätsinfrastruktursystems zu treffen.

Boris Böhme (links) und Thorsten Lindner (rechts), BMWK, treffen brasilianische Akteure des QI-Systems vor Ort. © GPQI-GIZ
Boris Böhme (links) und Thorsten Lindner (rechts), BMWK, treffen brasilianische Akteure des QI-Systems vor Ort. © GPQI-GIZ

Boris Böhme und Thorsten Lindner, beide vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, trafen während der Delegationsreise Stakeholder in Rio de Janeiro und Brasília. Gemeinsam diskutierten sie die Zusammenarbeit im Bereich der Qualitätsinfrastruktur (QI) in Brasilien.

 

In Rio de Janeiro trafen Böhme und Lindner vom 8. bis 12. Juni Vertreter*innen des brasilianischen Nationalen Instituts für Metrologie, Qualität und Technologie (Inmetro), des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und hochrangige Repräsentant*innen der Industrie.

 

In Brasília organisierten BMWK und GPQI Treffen mit dem Brasilianischen Wirtschaftsministerium (Ministério da Economia - ME), dem Nationalen Industrieverband (CNI) und wichtigen QI-Institutionen wie Inmetro und der Brasilianischen Organisation für Technische Normen (ABNT).

 

BMWK erörtert Stand der Zusammenarbeit mit Inmetro

BMWK und GPQI besuchen den Campus von Inmetro in Xerém. © GPQI-GIZ
BMWK und GPQI besuchen den Campus von Inmetro in Xerém. © GPQI-GIZ

Während der Reise nach Rio de Janeiro besuchte die Delegation den Inmetro-Campus in Xerém. Die Expert*innen erörterten den Stand der Zusammenarbeit im Rahmen des Globalprojekts Qualitätsinfrastruktur (GPQI).

 

Vertreter*innen von Inmetro sprachen dabei über die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit. Diese fördert den Austausch technischer Fachleute und modernisiert das brasilianische QI-System. Im Rahmen dieses Modernisierungsprozesses werden technische Vorschriften aktualisiert und Standards darin aufgenommen. Inmetro befasst sich auch mit den Herausforderungen von Konformitätsbewertungsprogrammen zu Nachhaltigkeit und neuen Technologien. Der Deutsch-Brasilianische QI-Dialog zielt darauf ab, diesen Prozess zu erleichtern. Dabei stehen Transparenz und gesellschaftliche Interessen im Vordergrund.

 

Um die Vorgaben des Gesetzes zur wirtschaftlichen Freiheit (Gesetz 13.874/2019) zu erreichen, bringt Inmetro durch den QI-Dialog die besten Regulierungspraktiken nach Brasilien. Die Zusammenarbeit von Inmetro und GPQI orientiert sich an Industrie- und Markttrends. Dabei konzentriert sie sich auf Zukunftsthemen wie Elektromobilität, CO2-Fußabdrücke, digitale Zertifizierung, Marktüberwachung und Risikobewertung.

 

ABNT und CNI tauschen sich zu Kreislaufwirtschaft mit dem BMWK aus

BMWK, CNI und ANBT diskutieren über Kreislaufwirtschaft und Normung. © GPQI-GIZ
BMWK, CNI und ANBT diskutieren über Kreislaufwirtschaft und Normung. © GPQI-GIZ

Während der Reise nach Brasília trafen Böhme und Lindner wichtige Vertreter*innen der brasilianischen Industrie, um weitere Branchen- und Markttrends zu diskutieren. In diesem Zusammenhang diskutieren ABNT und CNI das Thema Kreislaufwirtschaft. Dabei betonten sie, dass die sog. circular economy für eine digitale Transformation sehr wichtig ist.

 

Für beide Seiten ist die Debatte um Nachhaltigkeit, alternative Energiequellen und den Einsatz von Technologie im Produktkreislauf von großer Bedeutung. Es ist wichtig, die Themen Qualitätsinfrastruktur und Klimaschutz gemeinsam zu betrachten. Normen und Produktkonformität sollen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

 

Die Expert*innen sprachen sich für eine Kreislaufwirtschaft aus, in der Normen und Vorschriften eine sichere und ausgewogene wirtschaftliche Entwicklung fördern. Um dies zu erreichen, ist der Einsatz von Digitalisierung, Ökodesign und Daten essenziell. Ebenso wichtig sind Wind- und Solarenergie sowie grüne Wasserstoffsysteme. Sie können die Elektromobilität entscheidend voranbringen.

 

Um dies zu erreichen, braucht die Branche ein starkes und umfassendes QI-System, das nicht nur die Entwicklung dieser Technologien und Innovationen unterstützt, sondern auch die besten internationalen Praktiken einbringt. GPQI dient daher als Plattform für Dialoge zu Normung und Digitalisierung.

 

Digitale Gesundheit, Industrie 4.0 und 5G sind Schlüsselthemen für ME

BMWK trifft sich mit ME, um den Arbeitsplan 2021-2022 zu besprechen. © GPQI-GIZ
BMWK trifft sich mit ME, um den Arbeitsplan 2021-2022 zu besprechen. © GPQI-GIZ

In Brasília traf sich die BMWK-Delegation schließlich mit Vertreter*innen des Partnerministeriums ME. Dort diskutierten sie die weitere Umsetzung des Arbeitsplans 2021-2022 des bilateralen QI-Dialogs. Sie sprachen auch wichtige Themen wie Digitalisierung und die Einführung neuer Technologien an, die sie gemeinsam angehen wollen.

 

Die Unterabteilung für Marktaufsicht und Wettbewerb (SEAE) des ME sprach das Thema digitale Gesundheit an. Es wurden gemeinsame Herausforderungen für die Förderung und Umsetzung der digitalen Gesundheit sowohl in Deutschland als auch in Brasilien aufgezeigt. Dazu gehören die Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) und Datenschutz sowie die Weiterentwicklung von Interoperabilität und Gesundheitssoftware.

 

Der Wissensaustausch zwischen verschiedenen Branchen, Ländern und internationalen Organisationen bringt das Thema digitale Gesundheit voran. Laut Andrey Freitas, Unterstaatssekretär für Wettbewerbsförderung bei SEAE, sind multisektorale Initiativen, wie internationale Dialoge und Kooperationen, der Schlüssel für eine erfolgreiche Umsetzung der digitalen Gesundheit. Kooperation ist der Schlüssel zum Erfolg bei der Umsetzung der digitalen Gesundheit.

 

Die Delegation besuchte auch das Sekretariat für Innovation und Kleinst- und Kleinunternehmen (SIMPE), wo sie sich über Industrie 4.0 und 5G-Netze austauschte. Sie betonten, dass Normen für die Digitalisierung und Interoperabilität erforderlich sind, um der Marktfragmentierung entgegenzuwirken. Außerdem fördern Normen auch die Innovationskraft beim Thema 5G. Dabei ist es wichtig, stets auch die Perspektive der KMU einzubeziehen. Neue Technologien sollten immer an sie angepasst werden.

 

QI ist von größter Bedeutung für digital health, Industrie 4.0 und 5G. Daher dient GPQI als Plattform für Dialog und Innovation, um die Partnerschaft zwischen beiden Ländern und Ministerien fortzusetzen.

 

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